
Käte Hamburger Kolleg
Internationale Kollegs für geisteswissenschaftliche Forschung (»Käte Hamburger Kollegs«) werden seit 2007 vom BMBF gefördert. Sie sollen fachlich deutliche Schwerpunkte setzen und sich zu einem „Leuchtturm“ der deutschen Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften mit internationaler Sichtbarkeit entwickeln und strukturelle Veränderungen in der deutschen Forschungslandschaft bewirken. Mit bis zu zwei Millionen Euro pro Jahr kann ein Kolleg unterstützt werden. Mit Hilfe der großzügigen finanziellen Ausstattung werden herausragende WissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland zusammengeführt. Regelmäßige Kolloquien, Methoden-Workshops, Summer Schools und Jahreskonferenzen sorgen für die Sichtbarkeit und den Austausch.
Broschüre: "Käte Hamburger Kollegs - Internationale Spitzenforschung in den Geisteswissenschaften"
Käte Hamburger
Warum wurde Käte Hamburger als Namenspatronin der ‚Internationalen Kollegs für Geisteswissenschaftliche Forschung’ gewählt?
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Gutachtergremium schreiben zu dieser beeindruckenden Persönlichkeit:
„Käte Hamburger, Philologin, Philosophin und Literaturtheoretikerin, war die erste Frau, die in der deutschen Literaturwissenschaft habilitiert wurde. Ihre Schrift ›Die Logik der Dichtung‹ avancierte zum Standardwerk der Erzählforschung und fand internationale Resonanz. Das Schaffen von Käte Hamburger zeichnet sich durch eine große methodische und thematische Vielfalt aus. Ihre Studien zu Goethe, Jean Paul, Novalis, Rahel Varnhagen, Rilke, Tolstoi, Ibsen und Thomas Mann haben der Literaturwissenschaft der Nachkriegszeit entscheidende Impulse vermittelt.
Indem sie sich interdisziplinär auch mit philosophischen und ästhetischen Fragestellungen, den Beziehungen zwischen Literatur und Ethik, dem zeitgenössischen Theater und dem neuen Medium Film beschäftigte, ist Käte Hamburger immer wieder über die Grenzen ihres Faches hinausgegangen. Als überzeugte Humanistin und Aufklärerin trat sie der Enthumanisierung der abendländischen Kultur sowie einer politischen Mystifizierung des ›deutschen Schicksals‹ mit sachlichen, historisch fundierten und zugleich filigranen Analysen entgegen.“