Dirk Messner "der richtige Mann zur richtigen Zeit"

Am 1. Januar 2020 hat Dirk Messner, Ko-Direktor des Kollegs seit dessen Gründung im Jahr 2012, sein neues Amt als Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) angetreten.

Der international renommierte Nachhaltigkeitswissenschaftler war Direktor des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit an der Universität der Vereinten Nationen in Bonn (UNU-EHS) und Co-Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Für Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist Dirk Messner "der richtige Mann zur richtigen Zeit". Die Ministerin betonte, dass Fachwissen und Urteilsvermögen auf transnationaler Ebene heute ein wichtiges nationales politisches Gut sind. Die Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit - den Klimawandel und das Artensterben - müssen auf globaler Ebene entwickelt und vernetzt werden. Schulze betonte die Notwendigkeit der Konsensbildung und der gesellschaftlichen Unterstützung für Umweltfragen und erwartet eine aktive Rolle des UBA bei "der großen Transformation".

Dirk Messner sagt: "Alle Themen, an denen das Umweltbundesamt arbeitet, stehen jetzt ganz oben auf der politischen Agenda .... Wir treten in ein Jahrzehnt ein, in dem die Weichen für diese Fragen gestellt werden. Wir müssen das Amt für die kommenden Jahre in die bestmögliche Position bringen, denn die Zeit läuft in vielen Bereichen ab, nicht zuletzt im Hinblick auf den Klimaschutz".

Das Kolleg wünscht seinem Ko-Direktor alles Gute für diese neue Aufgabe, und dass er Wege für eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Partnern findet, die sehr unterschiedlich und herausfordernd sein mögen. Dazu verfügt er über hervorragende Kenntnisse  internationaler Verflechtungen und Dringlichkeiten wie nur wenige. Und vielleicht erinnern ihn die Dinge von Zeit zu Zeit an ein Hexagon, das er einst mit Kollegen am Kolleg entwickelt hat, um die Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, unter welchen Umständen auch immer, in den Blick zu bekommen:

In demselben Papier kamen die Autoren zu dem Schluss, dass sowohl wissenschaftliche Kreativität als auch soziale Phantasie notwendig sind, um diese Räume künftiger Zusammenarbeit zu entwerfen. Auf diese Weise kann das projektive Potenzial wissenschaftlicher Erkenntnisse auch zu Legitimationsprozessen beitragen, deren Ausgangspunkt die aktuellen öffentlichen Debatten sein müssen. Hannah Frey sagte kürzlich, dass Mathematik- und Technikspezialisten ihre eigene Version eines hippokratischen Eides brauchen, was die Legitimitätsfrage auf eine neue Art und Weise auf den Tisch bringt. Umso mehr, als die künstliche Intelligenz von vielen Wissenschaftlern, darunter Dirk Messner, als ein vielversprechendes Instrument gesehen wird, das dazu beitragen kann, ein flexibleres und zielgerichteteres Regelierungsumfeld zu schaffen, und dabei gleichzeitig normative Fragen aufwirft. Das janusköpfige Gesicht der Wissenschaft: einmal mehr. Aber wenn ein akademisch und politisch ausgewiesener Experte für Umweltfragen in eine Position berufen wird, die politisch etwas bewegen kann und soll, dann mag eine Portion Optimismus gerechtfertigt sein.

 

Referenzen

Maths and tech specialists need Hippocratic oath, says academic, The Guardian, 16.8.2019