Drei neue Fellows ergänzen seit Anfang September unsere Forschungsgruppen Global cooperation and polycentric governance (Carolina Aguerre) und Pathways and mechanisms of global cooperation (Malcolm Campbell-Verduyn und Dinh Thi Ngoc Bich).

Carolina Aguerre beschäftigt sich seit mehr als fünfzehn Jahren mit Digital Policy und Governance, sowohl im akademischen als auch im politischen Umfeld (LACTLD, LACIGF, LACNIC, IGF). In den letzten drei Jahren leitete sie zahlreiche regionale Initiativen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen künstlicher Intelligenz (GUIA.ai) und zur Internet Governance (MIGLAC, DiGI) in Lateinamerika und der Karibik. In Argentinien leitet sie das Centre for Technology and Society at the Universidad de San Andres (CETyS), wo sie auch außerordentliche Professorin im Fachbereich Sozialwissenschaften ist. Sie hat einen Master-Abschluss in Kommunikation, Kultur und Gesellschaft vom Goldsmiths College der University of London und einen Doktortitel in Sozialwissenschaften von der Universidad de Buenos Aires.

Malcolm Campbell-Verduyn untersucht im Allgemeinen die Rolle neu entstehender Technologien, nichtstaatlicher Akteure und von Expertenwissen in der heutigen Global Governance. Sein spezifischer Forschungsschwerpunkt liegt auf den sich entwickelnden Anwendungen von Big Data und Blockchaintechnologien an den Schnittpunkten der globalen Umwelt-, Finanz- und Sicherheitspolitik. Nach seiner Promotion in Internationalen Beziehungen an der McMaster University in Kanada war er SSHRC-Fellow an der Balsillie School of International Affairs und lehrte an der Fakultät für Politikwissenschaft der University of Toronto. Er ist Herausgeber von Bitcoin and Beyond: Cryptocurrencies, Blockchains and Global Governance (Routledge, 2018) und Autor von Professional Authority After the Global Financial Crisis: Die Verteidigung des Mammons in Anglo-Amerika (Palgrave MacMillan, 2017). Neben seiner Forschungstätigkeit am Kolleg in Duisburg ist er Assistenzprofessor für internationale politische Ökonomie an der Abteilung für Internationale Beziehungen und Internationale Organisation an der Universität Groningen.

Dinh Thi Ngoc Bich vertritt einen partizipatorischen Forschungsansatz und hat einen Großteil ihrer beruflichen Laufbahn als Beraterin für öffentlich-private Regierungsführung im Bereich der nachhaltigen Entwicklung verbracht. Ihre Feldforschung in Vietnam führte zu bedeutenden empirischen Erkenntnissen und Fallstudien, insbesondere im privaten Sektor, die sie gerne mit anderen Wissenschaftler*innen teilen möchte. In den letzten Jahren konzentrierte sie sich vor allem auf Klimapolitik, da Vietnam als eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder gilt. Ihre Forschungsinteressen fokussieren sich auf Einblicke in öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) und deren praktische Ergebnisse in Bezug auf Klimapolitik auf lokaler und globaler Ebene. Dinh promovierte am Institut für Public Governance an der KU Leuven zum Thema PPP in practice: Contributing to conflict resolution in involuntary resettlement. Sie wurde mit dem Jules-Van-den-Heuvel-Preis ausgezeichnet, der außereuropäische Forscher*innen für herausragende Doktorarbeiten in den Sozialwissenschaften ehrt.