Heute sprechen die Cooperadio-Moderatorinnen Janine Herbert und Julia Fleck mit Dr. Marion Panizzon über die Herausforderungen und Effekte der COVID-19-Pandemie für MigrantInnen und Geflüchtete, die Auswirkungen von Covid auf den Status quo etablierter Asylverfahren und politische Möglichkeiten, diese Herausforderungen zu bewältigen.
Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besagt: "Jeder Mensch hat das Recht auf Freizügigkeit ... und das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren". Die Erklärung hat einen gemeinsamen Standard für alle Menschen und Nationen gesetzt und wurde großflächig anerkannt. Dennoch werden diese Bestimmungen in Krisenzeiten zunehmend infrage gestellt, da Regierungen weltweit als Reaktion auf die anhaltende Covid-19-Pandemie von diesen Normen abweichen. MigrantInnen und Geflüchtete sind von dieser globalen Gesundheitskrise in besonderem Maße betroffen. Der Verlauf der Pandemie hat die Mobilität erheblich beeinträchtigt und den Zugang von MigrantInnen und Geflüchteten zu grundlegenden Dienstleistungen erschwert. Darüber hinaus hat diese Gruppe ein größeres Ansteckungsrisiko als andere Teile der Gesellschaft. Daher sollten Migranten und Flüchtlinge mehr Schutz und Betreuung erhalten. Doch während einige Länder über angemessene Migrationsmechanismen verfügen, ist dies in anderen nicht der Fall. Es stellt sich die Frage, wie eine einheitliche und faire Steuerung der Migration in Zeiten von Covid-19 erreicht werden kann. Unser Gast in dieser Folge ist die leitende Forscherin des NCCR, Dr. Marion Panizzon.
Gemeinsam sprechen wir über die Herausforderungen und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie für MigrantInnen und Geflüchtete, wie sich Covid auf den Status quo von Asylverfahren auswirkt und wie die Politik reagiert, um Lösungen zu finden. Marion beschäftigt sich vorrangig mit den Themen Migration und globalen Governance-Mechanismen zur Steuerung solcher Bewegungen. Sie ist seit mehreren Jahren in diesem Bereich tätig und arbeitete bereits für die Weltbank, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, die Friedrich-Ebert-Stiftung, das Institut du Development Durable und das Migration Policy Institute. Sie hat zahlreiche Publikationen zu Themen des internationalen Wirtschaftsrechts und der Migrationssteuerung im EU- und UN-Kontext veröffentlicht.
Finden Sie sie auf Twitter: @marion_panizzon
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Weitere Lektüre und Quellen:
Hanke, Philip & Wieruszewski, Marek & Panizzon, Marion. (2018). The ‘Spirit of the Schengen Rules’, The Humanitarian Visa, and Contested Asylum Governance in Europe – The Swiss Case. Journal of Ethnic and Migration Studies 45: 1-16. 10.1080/1369183X.2018.1441615. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1369183X.2018.1441615
Panizzon, Marion & van Riemsdijk, Micheline. (2018). Introduction to Special Issue: 'Migration Governance in an Era of Large Movements: A Multi-level Approach’. Journal of Ethnic and Migration Studies 44. 10.1080/1369183X.2018.1441600. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1369183X.2018.1441600