Der 64. Jahreskongress der International Studies Association fand vom 15. bis 18. März in Montréal, Québec, Kanada, statt. Die diesjährige Ausgabe mit dem Titel "Real Struggles, High Stakes: Cooperation, Contention, and Creativity" (Zusammenarbeit, Streit und Kreativität) wurde für seine vielseitige Auseinandersetzung mit den "sich wiederholenden Wellen globaler Krisen" gelobt, mit denen die Weltgemeinschaft heute konfrontiert ist. Der Kongress stellte eine vielversprechende und produktive Rückkehr zum Modell der persönlichen Konferenzen dar, das aufgrund der Covid-19-Pandemie unterbrochen worden war. Forscher*Innen aus der ganzen Welt nahmen eifrig an den zahlreichen Panels, Rundtischgesprächen, Breakouts und informellen Treffen teil.
Unter den in Montréal versammelten Wissenschaftlern war auch das Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation sehr gut vertreten. Forscher*Innen und Fellows des Kollegs waren sowohl Gastgeber als auch Teilnehmer an einer Reihe von Vorträgen und teilten ihre Forschungsergebnisse mit dem gleichgesinnten Publikum. Die Eindrücke von der Tagung waren durchweg positiv, und die Teilnehmer des Kollegs bezeichneten die Veranstaltung als eine hervorragende Gelegenheit für Networking, Feedback und die Erweiterung ihrer Forschung.
Patricia Rinck, Leiterin der Publikationsabteilung des Kollegs (beurlaubt), präsentierte ein Papier mit dem Titel "Feminist Political Settlement Perspective on Intervention in Sierra Leone's Resource Sector" in einem Panel zum Thema "Interventions' Gilded Age: (Anti)authoritarian security and incompatible visions of order", das von den ehemaligen Centre Fellows Adam Sandor (Universität Bayreuth) und Florian Kühn (Universität Göteborg) organisiert wurde. Rinck war auch Diskutantin in einem Panel zum Thema "Varieties in women's participation in peace and conflict".
Die Postdoc-Fellow Bruna Bosi Moreira hielt zwei Vorträge in zwei Panels. Im ersten, "The Influence of China's Energy Transition on its Rise in the International System", stellte sie die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit vor. Es war Teil des Panels "Globale Auswirkungen der Energiewende in Ostasien". Das zweite Papier, "An Imagined Green Future World Order with Chinese Characteristics: How different conceptions of a sustainable order affect global climate cooperation" war ein erster Entwurf der Forschungsarbeit, die sie derzeit durchführt. Er stellt eine Erweiterung früherer Forschungsarbeiten dar und wurde im Rahmen des Panels "Global Governance and Contestations Over of Sustainable Development" veröffentlicht.
Gemma Bird, Senior Research Fellow, nahm an der Research Grant Session "Who is the EU for?: Understanding Racialization in the European Union" teil und präsentierte auch auf den Panels "In the European House: Understanding the Societal Impact of Institutionalised Racial Terror and Security" und "Looking Beyond: Migration Dynamics and Change". Senior Research Fellow Pinar Bilgin hatte fünf Auftritte im Programm. Sie präsentierte ihren Text "Who Can Speak Security (in the name of the ‘international community’)?" in der Diskussionsrunde "Alternatives to World Order". Außerdem nahm sie an den Rundtischgesprächen "The Many Souths within the Global South: Problemetizing Location, Belonging, and Exclusions in Global IR" und "Supporting the Troops, Twenty Years On: Discussing Katharine Millar’s Support the Troops: Gender, Military Obligation, and the Making of Political Community" und zwei Distinguished Scholar-Vorlesungen. Farai Chipato nahm an den Rundtischgesprächen "‘International Relations in the Anthropocene", "The African Union, Pan-Africanism and the Liberal International (Dis)order" sowie am Panel "Matter, Coloniality, and the Anthropocene" teil, wo er seinen Vortrag "Afrofuturism, Materialism, and the Politics of the Inhuman" präsentierte.
Matthias Ecker-Ehrhardt, Senior Researcher des Kollegs, war ebenfalls im Programm des Kongresses vertreten und nahm an der Podiumsdiskussion "The Legitimacy of Global Governance Organizations" teil, in der er das Papier "Folks, what do you think? The role of peer opinion in the formation of legitimacy beliefs towards international organizations" (gemeinsam mit Kollegen von der Universität Stockholm verfasst). Ecker-Ehrhardt präsentierte auch "Public Legitimation by 'Going Personal'? Decoding the Remarkable Presence of IO Officials on Social Media" in "Publics in Global Politics".