Katja Freistein, Frank Gadinger und Christine Unrau, drei unserer Senior Researcher am Kolleg, haben kürzlich einen neuen Artikel mit dem Titel "It Just Feels Right: Visuality and Emotion Norms in Right-Wing Populist Storytelling" in der Zeitschrift International Political Sociology veröffentlicht.
Im Rahmen ihres Forschungsprojekts über die Anziehungskraft des Rechtspopulismus argumentieren sie in diesem Beitrag, dass sich die Ansprüche der Rechtspopulisten auf die Etablierung alternativer Emotionen erstrecken, die Gefühle und deren Ausdruck kollektivieren und in visuellen Erzählungen vermittelt werden. Die emotionale Bandbreite, die von diesen Normen abgedeckt wird, geht über Emotionen hinaus, die normalerweise mit Rechtspopulismus assoziiert werden, wie etwa Angst oder Demütigung.
Durch die Verwendung scheinbar harmloser Darstellungsformen können emotionale Reaktionen wie Empörung, Mitleid und Schadenfreude als erzählerische Köder für ein bisher uninteressiertes Publikum eingesetzt werden. In der Folge können Emotionsnormen wie exklusive Formen von Sympathie und Humor etabliert werden. Sie illustrieren ihre Argumentation in drei kurzen Fallstudien aus Österreich, Frankreich und Italien, die den Alltagscharakter rechtspopulistischer Storytelling-Praktiken in der Social Media-Kommunikation unterstreichen. Die konzeptionellen und methodischen Erkenntnisse rund um Visualität, Narration und Emotionen unterstützen das interdisziplinäre Programm des Kollegs und zeigen die potenziellen Risiken des rechtspopulistischen Anspruchs auf, alternative Emotionsnormen für unser politisches Leben und die zugrunde liegenden etablierten Praktiken liberaler Ordnung und globaler Kooperation zu etablieren.
Freistein Katja, Gadinger Frank, Unrau Christine, It Just Feels Right. Visuality and Emotion Norms in Right-Wing Populist Storytelling, International Political Sociology, Volume 16, Issue 4, December 2022, https://doi.org/10.1093/ips/olac017