Dr. Michele Tedeschini

• Globale politische Ökonomie
• Geschichte und Theorie des internationalen Rechts
• Kritische Annäherungen an das internationale Recht

Michele Tedeschini forscht seit Juli 2020 in der Forschungsgruppe „Pfade und Mechanismen globaler Kooperation“ und ist Postdoc Research Fellow des Kollegs bis Juni 2021.

Beurteilung der performativen Wirkung der NIEO-Ideologie auf zeitgenössische Projekte der Süd-Süd-Kooperation unter besonderer Berücksichtigung der BRICS

Die von den Entwicklungsländern in den 1970er Jahren vorgebrachten Forderungen nach der Errichtung einer Neuen Internationalen Wirtschaftsordnung (NIEO) stellen für Wissenschaftler, die sich für die globale politische Ökonomie interessieren, ein bevorzugtes Terrain für historische Untersuchungen dar. Michele's Studie zielt darauf ab, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen, indem sie die anhaltende Relevanz des NIEO-Projekts aus einem performativen Blickwinkel analysiert. Zu diesem Zweck geht sie von zwei Untersuchungslinien aus. Erstens geht sie der Frage nach, ob die NIEO-Ideologie die gegenwärtigen Muster der wirtschaftlichen Süd-Süd-Kooperation beeinflusst - mit besonderem Bezug auf die Initiativen, die Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika im Rahmen der BRICS-Gruppe ergriffen haben. Zweitens geht es um die Art und Weise, in der einige Staaten aus dem globalen Norden bestimmte Projekte der Süd-Süd-Kooperation systematisch ablehnen. Der letztgenannte Aktionsbereich versucht herauszufinden, ob eine solche Opposition dadurch diktiert wird, dass die NIEO-Ideologie als eine anhaltende Bedrohung für politische Arrangements zugunsten des globalen Nordens wahrgenommen wird.