Mag. Dr. Martina Kopf

Alumni Fellow

Forschungsprojekt am Kolleg

Developing Africa in Colonial and Postcolonial Imaginations

„Entwicklung“ - als politisches und ökonomisches Konzept - hat die globale Ordnung des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart entscheidend geprägt. Afrika ist der Kontinent, der am stärksten mit Entwicklung als einer historisch neuen Weise assoziiert wurde und wird, sozialen und wirtschaftlichen Wandel zu messen, zu planen, zu steuern und zu verwalten. Afrikanische Gesellschaften sind seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – im formalen Kolonialismus und seither – in hohem Maße mit Interventionen in soziale, kulturelle und ökonomische Prozesse konfrontiert, die mit den Begriffen „Entwicklung“ und „Kooperation“ erfasst und legitimiert werden.
Dieses Projekt nähert sich der Geschichte von „Entwicklung“ im Raum Ostafrika über die Erzählungen und Geschichten, die sich damit verbinden. Es erforscht Narrative von Entwicklung in Literatur und Film und untersucht, wie populäre Erzählwelten mit institutionellen Diskursen von Entwicklung interagieren. Wie werden Konzepte und Praktiken von Entwicklung kulturell repräsentiert? Wie stellt sich „Entwicklung“ als Praxis und als Ideologie dar, wenn wir sie durch Narrative hindurch betrachten, die in Literatur und Kunst geschaffen werden? Welchen Wandel hat das Denken über Entwicklung von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart durchlaufen? Der regionale Fokus liegt auf Kenya, das Korpus umfasst Erzählungen aus und über Kenya in unterschiedlichen Medienkulturen von 1920 bis zur Gegenwart.

Fellowship

September 2015