Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel

Alumni Senior Fellow

Forschungsprojekt am Kolleg

Von Innovationssystemen lernen: Neues (globales) Kooperationspotenzial durch die Anwendung von Diffusionsprinzipien

Laut Weltwirtschaftsforum (2010) sieht sich die Welt einem Paradox gegenüber, denn trotz zunehmender Abhängigkeit sind Regierungen und internationale Organisationen immer weniger in der Lage, zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen, da große Teile ihrer nationalen Bevölkerung noch nicht bereit sind, die Konsequenzen entsprechender Politikmaßnahmen zu akzeptieren. Es bestehen somit Lücken zwischen den Zielen, welche Verhandlungsführer auf globaler Ebene vereinbaren, und dem Zielerreichungsrad, der sich in den Heimatländern der Verhandlungsführer realisieren lässt. Wie lassen sich diese Implementierungslücken aus einer interdisziplinären Perspektive heraus erklären? Und wie können neuere wissenschaftliche Erkenntnisse dazu beitragen, diese zu schließen oder zumindest zu überbrücken?

Für dieses Projekt baut Prof. Burger-Menzel auf ihren Forschungserkenntnissen zu Kreativität und Diffusion in Innovationssystemen auf.

Für effektive globale Kooperation ist es notwendig, dass Menschen gewillt und in der Lage sind über eine bestimmte Zeit hinweg zu kooperieren und ihr Verhalten in nachhaltigem Sinne zu verändern. Basierend auf ersten Forschungsergebnissen, die das kognitive Selbst und seinen Motivationsprozess untersuchten, befasst sich dieser Teil der Forschung damit, was es einem Individuum ermöglicht Lernen und Adaption innerhalb eines Netzwerks zu praktizieren und zu stimulieren und Systemveränderungen herbeizuführen, nicht nur im Top-down- sondern auch im bottom-up-Prozess. Akteure, die relevant sind in Verhandlungen und Umsetzung von globaler Kooperation, werden nicht nur anhand ihrer kognitiven Eigenschaften beschrieben sondern auch durch ihre Positionen, Rollen und Bedürfnissen in ihrer Peergroup und ihrem Akteursnetzwerk. Als ein Ergebnis daraus müssen effektive Politikformulierungen auf Verbreitungsmechanismen innerhalb und zwischen Gruppen und Netzwerken Rücksicht nehmen. Dies beinhaltet ICT-getriebene Veränderungen wie offene communities und Plattformen, die es Individuen und Organisationen erlauben eigene Zentren in sozialen Netzwerken zu bilden.

Fellowship

April – Juni 2015