Beyond Cooperation and Competition: A Relational Approach to NGOs in Global Politics

Nichtregierungsorganisationen sind ein allgegenwärtiges Merkmal der Weltpolitik. Ihre Rolle in der Weltordnungspolitik reicht von der Erarbeitung und Förderung neuer Normen über das Anprangern und Unter-Druck-Setzen von Staaten, zwischenstaatlichen Organisationen und multinationalen Unternehmen zur Einhaltung von Normen und Verpflichtungen bis hin zur Bereitstellung von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen, die von der Gesundheitsfürsorge über Nahrungsmittelhilfe bis hin zu technologischem und rechtlichem Fachwissen reichen. NGOs setzen sich für Randgruppen ein, kämpfen für den Schutz der Umwelt und schlagen bei Menschenrechtsverletzungen Alarm. Ihre einzigartige Rolle in der Global Governance wird von Wissenschaftler*innen und politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen anerkannt. Doch die Quellen ihrer Macht sind noch nicht ausreichend erforscht. Dieses kollektive Projekt unter der Leitung von Maryam Deloffre (Elliott School of International Affairs, George Washington University) und Sigrid Quack (KHK/GCR21) soll zeigen, dass die Macht, Autorität und Legitimität von NGO nicht in erster Linie durch materielle Ressourcen oder gesetzliche Bestimmungen begründet ist, sondern vielmehr durch ihre Beziehungen und Interaktionen. Das Projekt entwickelt einen relationalen Ansatz, der es ermöglicht, Prozesse und Dynamiken zwischen NGOs zu untersuchen und zu erhellen, wie Global Governance durch NGOs stattfindet und wie NGOs Governance-Lücken füllen. Die Projektgruppe arbeitet derzeit an einem Sammelband, in dem theoretische Überlegungen mit Fallstudien aus verschiedenen empirischen Kontexten wie Klimapolitik, Terrorismusbekämpfung, humanitäre Maßnahmen und Menschenrechte kombiniert werden, wobei ein breites Spektrum von Methoden zum Einsatz kommt.

Stichworte NGOs, globale Zusammenarbeit, transnationale Governance, Organisation, Vernetzung, Mobilisierung, Steuerung, Beschäftigung