Rückbesinnung

In vielen Teilen der Welt wird die Globalisierung als Ursache für den "Verlust" wahrgenommen, nicht nur von Arbeitsplätzen oder Einkommensquellen, sondern von ganzen "Lebensformen" oder ontologischer Sicherheit. Aus dieser Verlusterfahrung resultiert oft der Wunsch nach einer Rückkehr zu scheinbar besseren Zeiten, die Idealisierungen und Projektionen unterliegt und manchmal sogar als aggressives Versprechen zur Wiederherstellung vergangener "Größe" daherkommt. In diesem Projekt wollen wir uns diesem Phänomen unter dem Leitbegriff der "Rückbesinnung" nähern. Er bezieht sich auf den Prozess, durch den die Vergangenheit, oft als nationale Vergangenheit interpretiert, rückwirkend mit Bedeutung aufgeladen wird. Dazu gehören sowohl vage Phantasien und Vorstellungen als auch die spirituelle oder quasi-religiöse Verehrung von Stätten, Politiken oder Personen, die oft mit einem mythischen Charakter versehen werden. Re-imagining bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur die Darstellung dessen, was der Vergangenheit angehört. Vielmehr handelt es sich um eine kulturelle Aktivität, die als Dreh- und Angelpunkt für eine Transformation der politischen Ordnung immer auch in die Zukunft gerichtet ist. Gleichzeitig werden Interpretationen der Vergangenheit und der neu geschaffenen Gegenwart ständig in Frage gestellt und untergraben diese Praktiken. Wir interessieren uns daher auch für die Konflikte um Symbole und Repräsentationen.

Wir konzentrieren uns dabei auf die symbolische Symbolpolitik und die mediale Repräsentation dieser imaginierten Verknüpfungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Wir betonen, dass Symbole, Metaphern, Erzählungen, Mythen und Bilder eine zentrale Rolle in der politischen Sprache spielen, die Definition von Problemen und Realitäten präfigurieren und Legitimation für umstrittene Entscheidungen und Maßnahmen liefern. Wir gehen von der Annahme aus, dass diese performative Wirkung von Symbolen in politischen Formen von Re-Imaginationen zu beobachten ist. Aus der Forschung zur Nationalstaatenbildung wissen wir, dass Symbole und symbolische Politiken Gemeinschaften bilden und Identitäten schaffen, die verbinden, aber gleichzeitig auch ausschließen. Konzepte wie "imaginierte Gemeinschaften" oder "narrative Gemeinschaften" veranschaulichen die bindenden Kräfte der symbolisch-politischen Gemeinschaftsbildung.

Ausgehend von unserem gemeinsamen Interesse an Symbolen, Formen der Narration und Repräsentation und der Politik des Zeitlichen haben wir vorläufig fünf Bereiche oder Schlachtfelder der symbolischen Re-Imagination identifiziert. Sie alle sind durch Kämpfe um Bedeutung und Deutungsmacht gekennzeichnet, und zwar im Hinblick auf a) Geschlechterbeziehungen, b) auf Stätten wie Denkmäler oder historisierte Orte, c) auf die kulturell-ideologischen Grundlagen von Heimat und Nation, d) auf den Bereich der Natur und des Natürlichen sowie e) auf Erinnerungspolitik.

 

Re-imagining the future: Is UNESCO on to something?

Blogpost by Sarah-Lea Effert on the CIPS Blog.

This blogpost was produced following the Re-Imagining the Past Conference, jointly organised by CIPS and the Centre for Global Cooperation Research at the University ofDuisburg-Essen in Germany.

The Fate of Unwanted Art: Poland’s Symbolic Dealing with the Communist Past

Blogpost by Karolina Kluczewska on the CIPS Blog.

This blogpost was produced following the Re-Imagining the Past Conference, jointly organised by CIPS and the Centre for Global Cooperation Research at the University of Duisburg-Essen in Germany.

Retrotopian Desires and Gender in Right-Wing Populism

Blogpost by Julia Roth on the CIPS Blog.

This blogpost was produced following the Re-Imagining the Past Conference, jointly organised by CIPS and the Centre for Global Cooperation Research at the University of Duisburg-Essen in Germany.

Remembering the Happy 90s and the Hope for Europe’s Return

Blogpost by Julia Roth on the CIPS Blog.

This blogpost was produced following the Re-Imagining the Past Conference, jointly organised by CIPS and the Centre for Global Cooperation Research at the University of Duisburg-Essen in Germany.