Beyond the Local Turn: Local Orderings and Ordering of International Organizations

Karolina Kluczewska and Anna Kreikemeyer

Global Cooperation Research Papers 32, Duisburg 2022

Stichwörter: Central Asia, ethnography, everyday peace, international development, international interventions, local orderings, peacebuilding, the local

DOI: 10.14282/2198-0411-GCRP-32

Abstract

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass internationale Organisationen (IOs) mit der lokalen Eigenverantwortung für ihre friedensfördernden und entwicklungspolitischen Interventionen weltweit zu kämpfen haben. Dies geschieht trotz des "local turn", der in den letzten Jahren in Forschung und Praxis der Friedensförderung an Dynamik gewonnen hat. Ausgehend von der post-liberalen Debatte und der Area Studies-Forschung, die sich auf die Beilegung von Konflikten konzentriert, wird in dieser Studie argumentiert, dass die anhaltenden Schwierigkeiten der IOs, sich auf das Lokale einzulassen, im Kontext vielfältiger, unterschiedlicher Formen der Ordnung gesehen werden müssen, nämlich strukturierter und strukturierender Prozesse der Bedeutungsgebung und sozialer Interaktionen. Zur Veranschaulichung dieses Arguments wird auf den Fall Zentralasien verwiesen. Die Konzeptualisierung lokaler Ordnungen, die von Grund auf in Gemeinschaften entstehen, auf die international finanzierte Projekte abzielen, einerseits und die zugrunde liegende Ordnungslogik, die IOs und ihre Interventionen charakterisiert, andererseits, ermöglicht es uns zu sehen, dass es strukturelle Unterschiede zwischen ihnen gibt. Im Sinne der ethnographischen Friedensforschung vergleicht die Studie diese beiden Ordnungsmechanismen, indem es sich auf vier spezifische Komponenten konzentriert: kulturelle Überzeugungen und Normen, Alltagspraktiken, Institutionen und Fragen der Macht. 

Die Autorin

Karolina Kluczewska ist FWO-Postdoktorandin am Ghent Institute for International and European Studies, Universität Gent. Im Jahr 2021 war sie Fellow am Käte Hamburger Kolleg/Centre for Global Cooperation Research an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsinteressen umfassen Entwicklungshilfe, Wohlfahrtssysteme und sozialpolitische Modelle im post-sozialistischen/sowjetischen Eurasien. Sie hat auch praktische Erfahrung im Entwicklungssektor in Tadschikistan, wo sie bei der Eurasia Foundation of Central Asia-Tajikistan und der Internationalen Organisation für Migration arbeitete. Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Netzwerks "Lokale Ordnung und Frieden" am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg (IFSH). 


Anna Kreikemeyer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH). Sie forscht zu den Themen Frieden im postsowjetischen Raum, lokale und Friedensbildung sowie zu den Perspektiven der Friedensforschung in Eurasien. Ihr besonderes Interesse gilt den Ansichten und Praktiken lokaler Ordnungen in nicht-westlichen Kontexten. Sie hat die akademischen Netzwerke "Eurasia Peace Studies Exchange" (2017-2019) und "Local Ordering and Peace" (seit 2020) gegründet. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Kaukasus, Zentralasien und darüber hinaus beschäftigt sie sich mit den Fähigkeiten verschiedener lokaler Akteure und Institutionen, gesellschaftliche Konflikte mit oder ohne externe Unterstützung zu bewältigen. Damit will sie einen Beitrag zur postliberalen Debatte über Friedenskonsolidierung leisten. 


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