Dirk Peters
Mit Kommentaren von Frank Gadinger und Daniel Gaus
Global Cooperation Research Papers 2, Duisburg 2013
Stichwörter: Crises of legitimacy, global governance, research methodology, philosophy, normative concepts, pragmatic sociology
Abstract
Wie sähe eine legitime globale Ordnung aus? Dirk Peters argumentiert, dass die aktuelle Forschung zu dieser Thematik einseitig ist: Sie legt sich die Westliche Demokratie als universellen Standard zugrunde und konzentriert sich auf eine Diskussion darüber, wie Aspekte der Demokratie auf die globale Ebene übertragen werden können. Aber anstatt einen universellen Standard zu propagieren, argumentiert Peters, sollte die Forschung denjenigen Akteuren zuhören, die Teil von Global Governance sind. Es kann keine legitime globale Ordnung geben, solange nicht berücksichtig wird, was diese Akteure als legitim erachten, und dies wird nicht unbedingt ein Model sein, welches auf der Westlichen Demokratie basiert. Diese Sichtweise wird befürwortet von Frank Gadinger, der eine methodologische Technik der Soziologie zur Förderung der empirischen Forschung auf diesem Gebiet vorschlägt. Indem die Argumente rekonstruiert werden, welche „normale Akteure“ in der globalen politischen Arena anführen, können wir offenlegen, was diese als legitim erachten. Daniel Gaus hingegen, widerspricht Peters‘ Kritik an der Demokratie als universellem Standard. Peters mag wohl richtig damit liegen, dass die Westlichen demokratischen Institutionen nicht als Grundlage zur Legitimierung globaler Politik geeignet sind, meint Gaus. Aber schon allein die Tatsache, dass den Regierten zugehört wird und ihre Konzepte von Legitimität als Maßstab für legitimes Regieren angesetzt werden, ist als demokratisches Streben anzuerkennen.
Die Autoren
Dirk Peters ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt am Main.
Frank Gadinger ist Leiter des Forschungsbereichs 'Demokratisierungsparadoxe und -perspektiven' am Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research (KHK/GCR21).
Daniel Gaus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.