Prof. Ilana Feldman, George Washington Universität
Dienstag, 4. Juli 2023, 18:00-19:30 (MESZ)
Gerhard-Mercator-Haus, Lotharstraße 57, 47057 Duisburg
Persönliche Teilnahme: Bitte schreiben Sie an events@gcr21.uni-due.de.
Online-Teilnahme: Bitte benutzen Sie diesen Link und registrieren Sie sich für das Zoom-Webinar.
Humanitäre Hilfsprogramme, Vertreibungserfahrungen und das Leben in Flüchtlingslagern führen zu Unterbrechungen der Zeitlichkeit. Die sich wiederholenden Aspekte der humanitären Hilfe, die Monotonie des Lebens in einem Flüchtlingslager und die Art und Weise, wie Vertreibung und die Art und Weise, wie Vertreibung die Menschen von den Erfahrungen ihrer Vergangenheit abschneidet und ihnen die Möglichkeit verwehrt, sich ihre Zukunft vorzustellen, scheinen das Leben auf eine unendliche Gegenwart zu reduzieren. Aber auch wenn die Unterbrechungen der Zeit real sind, sind die humanitären Zeitlichkeiten sehr vielfältig. Das Leben im Das Leben in der humanitären Hilfe ist keine singuläre Gegenwart, sondern besteht aus mehreren, oft sehr unterschiedlichen Gegenwarten. Am Beispiel der palästinensischen Flüchtlinge, die seit mehr als siebzig Jahren vertrieben werden, untersucht dieser Vortrag die Vielfalt der humanitären Zeiten. Insbesondere geht es darum, wie Menschen in und manchmal gegen humanitäre Zeiten gelebt haben. Es wird untersucht, wie Flüchtlinge Ansprüche stellen, handeln und sich über Jahre und Jahrzehnte der Vertreibung hinweg durchschlagen. Dieser Hauptvortrag findet im Rahmen des dritten jährlichen internationalen Seminars für historische Flüchtlingsstudien statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Ilana Feldman

Ilana Feldman ist Professorin für Anthropologie, Geschichte und internationale Angelegenheiten an der George Washington University. Ihre Forschung konzentriert sich auf die palästinensischen Erfahrungen innerhalb und außerhalb des historischen Palästinas, wobei sie Praktiken der Regierung, der humanitären Hilfe, der Polizeiarbeit, der Vertreibung und der Staatsbürgerschaft untersucht. Sie ist die Autorin von Governing Gaza: Bureaucracy, Authority, and the Work of Rule, 1917-67, Police Encounters: Security and Surveillance in Gaza under Egyptian Rule, Life Lived in Relief: Humanitarian Predicaments and Palestinian Refugee Politics; und Mitherausgeberin (mit Miriam Ticktin) von In the Name of Humanity: Die Regierung der Bedrohung und der Fürsorge.