Performance, Narrative, Visuality: On Populism and Everyday Life

Workshop, Duisburg

Die Erforschung des Populismus hat sich in jüngster Zeit zu neuen Ansätzen verzweigt, die ihn als eingebettet in das kulturelle Umfeld des Alltagslebens betrachten. Diese Forschung geht über den traditionellen Fokus der Populismusforschung auf die Institutionen, Strukturen und Verfahren der Politik hinaus und umfasst Fragen zu den besonderen Alltagsstrategien und kulturellen Repertoires, die von Populisten eingesetzt werden, um eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, auf welche (pop-)kulturellen Repertoires sie regelmäßig zurückgreifen, um Resonanz bei ihrem Zielpublikum zu erzeugen, oder welche narrativen und visuellen Strategien sie einsetzen, um ihre eigenen nationalistischen oder imperialistischen Visionen der Weltordnung attraktiv zu machen. Unser Workshop untersucht sowohl die konzeptionellen Versprechen als auch die potenziellen Grenzen der kulturell orientierten Arbeit über Populismus. Infolgedessen wurden die Rahmen, die den zeitgenössischen Populismus verorten, beschreiben und erklären, neu gezeichnet. Zu diesem Zweck bringt der Workshop Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen - Politikwissenschaft, Soziologie und Kulturwissenschaft - und mehreren Kontinenten zu einem Austausch zusammen, der auf den laufenden Arbeiten der Teilnehmer zu verschiedenen konzeptionellen Ansätzen und empirischen Fällen basiert. Anhand ihrer aktuellen Arbeiten erörtern die Teilnehmer, ob und wie sie Populismus im Alltag verorten, wie sie Fragen der Performance, der Narration und/oder der Visualität behandeln und was sie sich von ihrer Methodik versprechen. Ziel dieses Workshops ist es, ein interdisziplinäres Gespräch über Populismus als ein mehrdeutiges und allgegenwärtiges Phänomen im politischen Leben zu fördern, das eine große Herausforderung für etablierte Praktiken und Ordnungen der globalen Zusammenarbeit darstellt.

Anstatt ein formelles Referat zu halten, sind die Teilnehmer eingeladen, einen kurzen, etwa zehnminütigen Beitrag zu einem aktuellen Forschungsprojekt zu leisten, der dann in eine gemeinsame Diskussion über Populismus und Alltag münden soll. Die Teilnehmer werden ermutigt, über konzeptionelle und methodologische Herausforderungen und Probleme in ihrer Arbeit zu sprechen und diese Fragen in einem offenen Gespräch und einer informellen Arbeitsatmosphäre zu diskutieren.

Program:

Introduction

Johannes Völz (GCR21)

Inputs 1

Pierre Ostiguy (Valparaiso, Chile)

Katja Freistein

Christine Unrau

Frank Gadinger

Stefan Groth (all GCR21)

Coffee Break

 

Inputs 2

Ricardo Pagliuso Regatieri (Salvador da Bahia, Brazil)

Nina Elena Eggers (Hamburg/Bremen)

Eric Cezne (GCR21)