In diesem Autor*innenworkshop wurden Forschungsarbeiten zu dauerhaften Lösungen für Flüchtlingssituationen diskutiert. Dieses Thema passte gut zu den Prioritäten des Kollegs bei der Untersuchung von Ideen und Praktiken der Weltordnung in der globalen Zusammenarbeit. Durch die kritische Auseinandersetzung mit nationalen und regionalen Reaktionen auf Flüchtlingsströme wollten die Teilnehmer ein "besseres Verständnis dafür gewinnen, wie unterschiedliche und oft umstrittene Vorstellungen von Weltordnung die globale Zusammenarbeit formen, verändern oder behindern". Durch die Förderung einer Vielfalt von Ansätzen und theoretischen Rahmen sollten die Workshop-Panels die von den Aufnahmeländern ergriffenen Maßnahmen hinterfragen, die nicht durch einen Rahmen für dauerhafte Lösungen abgedeckt sind, sowie die regionalen Variationen und Muster, die identifiziert werden können, und auch das Konzept einer "dauerhaften Lösung" selbst. Die Diskussionen, die sich auf diesem Workshop ergaben, bezogen sich auch auf den Forschungsbereich Migrationspolitik am Kolleg ("Global Governance of Migration") und seine Prioritäten bei der kritischen Untersuchung der Flüchtlingskonvention von 1951 und der Beziehung zwischen globalen Regimenormen und westfälischer, (national-) staatlicher Souveränität.
Die Idee, Süd-Süd-Flüchtlingsströme und länder- und regionenübergreifende Untersuchungen zu erforschen, entstand aus Gesprächen, die die Organisatoren über die drei vom UNHCR vorgeschlagenen dauerhaften Lösungen geführt haben: freiwillige Rückführung, lokale Integration und Neuansiedlung in Drittländern. Seit der Gründung der Flüchtlingskonvention sind nun siebzig Jahre vergangen. In dieser Zeit hatte die internationale Gemeinschaft nur begrenzten Erfolg bei der Verwirklichung dieser dauerhaften Lösungen für Flüchtlinge. Das Treffen war auch eine Erweiterung eines früheren Workshops zur Regelung der Flüchtlingsrückkehr, der von den Associate Fellows Zeynep Sahin Mencutek und Tamirace Fakhoury im November 2020 einberufen wurde und zu Veröffentlichungen in der Zeitschrift Geopolitics führte.
Dieser Workshop hat einen vergleichenden und zeitübergreifenden Ansatz gefördert. Welchen relativen Erfolg haben die einzelnen dauerhaften Lösungen, die das Flüchtlingsregime vorsieht? Welche anderen Maßnahmen haben die Aufnahmeländer ergriffen, die nicht in den Rahmen der dauerhaften Lösungen fallen? Welche regionalen Unterschiede oder Muster gibt es bei der Entwicklung von Lösungen? Dies sind einige der Fragen, die in diesem Workshop beantwortet werden sollten. Da der Ausgangspunkt der Analyse die UN-Flüchtlingskonvention von 1951 war, haben sich die eingeladenen Beiträge auf Fälle konzentriert, die sich während und nach den 1950er Jahren zugetragen haben.
Das Kolleg bot den Workshop-Teilnehmer*innen eine fruchtbare Plattform für Vorbereitung einer Special Issue.
Ein Nachbericht folgt in Kürze.