9. Dezember 2014
Workshop organisiert von Forschungsbereich 2
Der Workshop bot die Gelegenheit zur Vertiefung und Diskussion der Thesen, die Jeffrey Alexander am Vortag bei der 10. Käte Hamburger Lecture vorgetragen hatte. Dabei ging es um die – angebliche oder tatsächliche – Krise des Journalismus als der wichtigsten Informationsquelle in der Weltgesellschaft. Dazu fanden sich Professoren und Professorinnen der Universität Duisburg-Essen, sowie der TU Dortmund, Journalisten und Studierende im Duisburger Käte Hamburger Kolleg am Innenhafen zusammen.
Alexander gab zu, dass wir in einer „Phase großer Unruhe für Journalisten“ leben, konnte aber auch zeigen, dass sich viele Prognosen der Vergangenheit als falsch erwiesen haben. Der utopische Glaube an das Internet und eine „rettende Technokultur“, in der alle Menschen zu Journalisten werden und damit das „Handwerk“ des Journalismus überflüssig werde, sei ebenso unbegründet wie die (vor allem in Europa) grassierende Angst vor dem Zugriff des Marktes auf die Medien. Die nach wie vor zentrale Relevanz des Qualitätsjournalismus illustrierte er beispielsweise daran, dass die Enthüllung von Geheimdienstpraktiken der Massenüberwachung durch Wikileaks erst durch die Kooperation mit Journalisten glaubwürdig und zu einem globalen Thema geworden ist. Gegen den Zynismus spricht auch die Hartnäckigkeit, mit der heute eine junge Generation von Journalisten und Reportern weltweit die „Ethik“ und das „Handwerk“ dieses urdemokratischen Berufs verteidigen.
Der Workshop wurde moderiert von Volker Heins, Leiter des Forschungsbereichs 2.
Uhrzeit: 10.00–12.30 h
Ort: Centre for Global Cooperation Research, Schifferstr. 44, Duisburg