Vortrag

Homophobie in Südafrika und Uganda

Essen – 24. November 2014

Im zweiten Vortrag der Reihe „Homophobie im globalen Kontext“ lieferte die Ethnologin und Autorin Rita Schäfer Einblicke in die Politik von Uganda und Südafrika. Das Anti-Homosexuellengesetz in Uganda sorgt seit Ende 2013 international für heftige politische Kontroversen und große mediale Aufmerksamkeit. Weltweit protestierten Menschenrechtsinitiativen gegen das Gesetzesvorhaben. Südafrika gilt im Unterschied zum ostafrikanischen Uganda als Zufluchtsland für verfolgte Homosexuelle und Trans-Menschen. Gleichgeschlechtliche Ehen sind legal und Geschlechtsumwandlungen möglich. Seit 1996 schützt das Land die Rechte von Menschen unterschiedlicher Geschlechtsidentität und -orientierung in der Verfassung. Gleichzeitig werden insbesondere schwarze Lesben Opfer homophober Hassgewalt, eine Strafverfolgung der Täter findet oftmals nicht statt. Lokale und internationale Homosexuellen- und Menschenrechtsorganisationen prangern diese Widersprüche zwanzig Jahre nach der demokratischen Wende am Kap an. Rita Schäfer nahm dieses Spannungsfeld in den Blick und erörterte sowohl aktuelle politische als auch kolonialhistorische und religiöse Bezüge. Beispiele illustrierten zudem die mutige Arbeit von Homosexuellenorganisationen und Aktivistinnen und Aktivisten.

Die Vortragsreihe „Homophobie im globalen Kontext“ wird organisiert von dem Duisburger Käte Hamburger Kolleg und dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).

Rita Schäfer ist freiberufliche Wissenschaftlerin, Gutachterin und Autorin. Sie forscht über Gender, geschlechtsspezifische Gewalt, HIV/AIDS und Frauenrechte in Afrika. Darüber hinaus erstellt sie Analysen zu Maskulinität in Kriegen und Nachkriegsgesellschaften (u.a. in Südafrika, Simbabwe, Namibia, Sierra Leone).

Moderation:
Prof. Dr. Volker Heins ist Leiter des Forschungsbereichs 'Globale Kulturkonflikte und transkulturelle Kooperation' am Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research in Duisburg und Professor für Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist außerdem Leiter des Forschungsbereichs 'Interkultur' am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).

Zeit: 19.00-20.30 Uhr
Ort: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal, Goethestr. 31, 45128 Essen