5. Juni 2014
Eingebettet in der Konferenz "Humanitarianism and Changing Cultures of Cooperation" hat sich die 9. Käte Hamburger Lecture mit Prof. Thomas G. Weiss am 5. Juni 2014 mit dem Thema "Umstrittene Kultur des Humanitarismus" befasst. Weiss, Presidential Professor of the Graduate Center der City University of New York, analysierte die Prozesse der Militarisierung, Politisierung und Ökonomisierung, die das Narrativ des humanitären Helfers als „Samariter” in Frage stellen.
Akteure der humanitären Hilfe werden nicht mehr einfach als selbstlose Engel angesehen. Ihre Beweggründe und Herrschaft, ihre Prinzipien und Produkte werden von Innen und Außen in Frage gestellt. Um die andauernde Transformation des derzeitigen Humanitarismus zu verstehen, muss man die Natur und Entwicklung der humanitären Kultur weg von einer Kultur der Kooperation hin zu einem umkämpften Wettbewerb untersuchen. Letzteres spiegelt Militarisierung, Politisierung und Ökonomisierung wieder. Es bedarf einer Lernkultur für Praktiker und eine konsequentialistische Ethik, die sich mehr an verantwortungsvolle Reflexion als schnelle Reaktion orientiert.
Kommentatoren:
Prof. Dennis Dijkzeul, Ruhr-Universität Bochum
Prof. David Chandler, University of Westminster
Moderatorin:
Dr. Silke Weinlich, Leiterin des Forschungsbereichs 1 "Die (un-)Möglichkeit von Kooperation" am Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research (KHK/GCR219
Zeit: 19:00–20:30h
Ort: Institut für Kulturwissenschaften Essen (KWI), Goethestraße 31, 45128 Essen