9. April 2015
Ein Jahr nach dem umstrittenen Referendum über den Rechtsstatus der Krim diskutierten Experten beim 4. Käte Hamburger Dialogue den aktuellen Status quo und Zukunftsszenarien für die Halbinsel. Der Dialogue, der in Bonn stattfand, wurde zusammen mit dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik organisiert.
Am 16. März 2014 hielt die Autonome Republik Krim ein höchst umstrittenes Referendum über seinen Rechtsstatus. In der Volksabstimmung, die von der Venedig-Kommission als verfassungs-widrig und durch eine Resolution der UN-Generalversammlung als ungültig betrachtet wurde, stimmte eine überwältigende Mehrheit der Krim für den Beitritt zur Russischen Föderation. Zu der Zeit - und wie kürzlich von Putin in einem Interview bestätigt – wurde die Abspaltung als militärische Intervention Russlands angesehen. Dies wurde weit kritisiert und als eine Annexion nach internationalen Rechtsnormen betrachtet.
Heute ist die Krim de-facto russisches Gebiet – sowohl auf politischer als auch gesellschaftlicher Ebene integriert. Mit etwas mehr als zwei Millionen Menschen und einer schwachen abhängigen Wirtschaft, Mangel an frischem Wasser und Elektrizität, sieht die Zukunft der Krim unsicher, wenn nicht düster aus. Trotz dessen zeigen jüngste Umfragen, dass eine große Mehrheit der Menschen, die auf der Krim leben, Russlands Annexion akzeptieren und sich darüber hinaus sicher fühlen. Im Gegnsatz dazu veröffentlichte die 'Democratic Initiative Foundation' (Kiew, Ukraine) Ergebnisse, in denen 68% der Ukrainer glaubten, dass die Krim Teil der Ukraine bleibt.
Um diese Situation eingehender zu diskutieren, brachte der vierte Käte Hamburger Dialogue internationale Wissenschaftler und Experten auf dem Gebiet zusammen.
Zeit: 18.00–19.30 h
Ort: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Tulpenfeld 6, 53113 Bonn
Bericht (en)