Refugia: Auf dem Weg zu einer neuen transnationalen Politik
1. Global Migration Lecture
Mit DeZIM-Fellow Nicholas Van Hear, stellvertretender Direktor, The Centre on Migration, Policy, and Society (COMPAS), University of Oxford.
Organisiert vom Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM) und dem Käte Hamburger Kolleg / Zentrum für globale Kooperationsforschung (KHK/GCR21)
Datum: 9. Mai 2019, 16:30 Uhr.
Veranstaltungsort: Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, Gebäude R14 R02 B07 (Hörsaalgebäude)
In den letzten vier Jahren, seit dem Höhepunkt der Flüchtlings-/Migrationskrise 2015-16, ist der globale Norden zwischen Aufnahme und Schließung vor neuen Migrationswellen gestolpert. Da derzeit mehr als 65 Millionen Menschen innerhalb oder außerhalb ihrer Länder entwurzelt sind und viele von ihnen jahrelang in der Schwebe verweilen, wird nach Lösungen für das Problem der Massenvertreibung gesucht. Gegen Ende 2018 hat sich die internationale Gemeinschaft auf globale Vereinbarungen über Migration und Flüchtlinge geeinigt, aber obwohl die Ziele lobenswert sind, fragen sich viele, ob auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen internationalen Abkommen viel dabei herauskommen wird. Auch besteht nicht viel Zuversicht, dass die derzeitige Flüchtlingsarchitektur dieser Aufgabe gewachsen ist: Die drei konventionellen Lösungen zur Verlagerung - Rückführung von Flüchtlingen, ihre lokale Integration oder ihre Umsiedlung - scheinen der Herausforderung in dem erforderlichen Umfang nicht gewachsen zu sein. Nur ein kleiner Teil der Vertriebenen findet ihre Situation auf solche Weise gelöst: Die meisten verharren in Lagern oder lassen sich seit Jahren und sogar Jahrzehnten unter prekären und schwierigen Umständen und ohne legitime Mittel, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder ein menschenwürdiges Leben zu führen, in Städten nieder.