
Die zweite Jahreskonferenz des Kollegs"Communicative Power and Global Cooperation", die in Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt "Wandel von Gegenwartsgesellschaften" der Universität Duisburg-Essen organisiert wurde, hatte zum Ziel, die Schnittstellen zwischen Kommunikation und Kooperation als wichtige Elemente globaler Politik sowie transnationaler und globaler Governance zu erforschen. In vier Panels von dreizehn Referenten ging es um die Fragen, wie solche kommunikative Macht erreicht oder produziert wird, ob sie im Zeitalter der digitalen Medien (il)legitim ist, wie sie durch die Künste zum Ausdruck kommt und was dies schließlich für Global Governance bedeutet. Trotz der aktuellen Covid-19-Pandemie schränkte das virtuelle Format der Veranstaltung die Debatten nicht ein, sondern löste, ihrem Schwerpunkt "Kommunikation" entsprechend, interdisziplinäre und produktive Diskussionen aus.
Sigrid Quack, Direktorin des Centre for Global Cooperation Research (GCR21), stellte den thematischen Schwerpunkt der zweiten Jahreskonferenz und ihrer vier Panels vor:
- Erreichen und Produzieren von kommunikativer Kraft (Vorsitz: Volker Heins)
- (Il) Legitimität der kommunikativen Macht im digitalen Medienzeitalter (Vorsitz: Nina Schneider)
- Kommunikation in den Arenen der globalen Zusammenarbeit (Vorsitz: Maren Hofius)
- Kommunikative Strategien in der Praxis - Narrative in Kunst und Medien (Vorsitz: Jens Steffek)
Die Konferenz wurde mit Schlussworten von Volker Heins und Jens Loenhoff abgeschlossen. Volker Heins reflektierte darüber, wie globale Zusammenarbeit als inhärent gutartig und für die Lösung globaler Probleme förderlich gedacht ist. Wissenschaftler, die sich auf die globale Zusammenarbeit konzentrierten, zeigten jedoch, dass eine bestimmte Art der Zusammenarbeit auch Teil des Problems sein kann. Aspekte wie die Kommunikation, nicht nur auf zwischenmenschlicher Ebene, sondern auch die Kommunikation durch Institutionen, Medien und Technologie müssen berücksichtigt werden. Jens Loenhoff fügte hinzu, dass die Fragen der Panels nicht vollständig beantwortet wurden und dass die Diskussionen fortgesetzt werden müssen: Wie lässt sich die kommunikative Kraft als analytische Ressource für die verschiedenen Forschungsbereiche herausarbeiten? Wie können wir das scheinbare Paradoxon lösen, dass kommunikative Macht Identitäten schafft, die ihrerseits kommunikative Macht schaffen? Auch die Frage der Digitalisierung ist von grosser Bedeutung: Wie unterstützt sie die kommunikative Macht?
Der Online-Veranstaltung der zweiten Jahreskonferenz ist es gelungen, trotz der aktuellen Covid-19-Pandemie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und Disziplinen zusammenzubringen, was interessante Debatten und Diskussionen rund um die Frage der kommunikativen Macht im Kontext der globalen Kooperationsforschung angeregt hat.
Ein ausführlicherer Bericht mit den Ergebnissen der einzelnen Panels wird im Quartalsmagazin des Zentrums veröffentlicht (10. Juli 2020).