Autor*innen-Workshop 'Beyond Cooperation and Competition: NGO-NGO-Interactions in Global Politics'

Online-Workshop, 26. –28. Oktober 2020

In den letzten Jahrzehnten haben die Anzahl, der Einfluss und die Wirkung transnationaler Nichtregierungsorganisationen (NGOs) - definiert als private, gemeinnützige Organisationen, die unabhängig von der Regierung arbeiten und eine globale Mission zur Bereitstellung sozialer und öffentlicher Güter in mehreren Ländern haben - erheblich zugenommen. Diese Organisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen, bei der Interessenvertretung und dem Aktivismus sowie bei der Festlegung von Standards und der Regierungsführung. Oftmals tun sie dies nicht allein, sondern im Rahmen von Interaktionen mit anderen transnationalen NGOs.

Obwohl die wissenschaftliche Literatur begonnen hat, die Interaktionen zwischen NGOs zu untersuchen, betrachtet sie NGOs oft entweder als kooperativ oder als konkurrierend und hat sich weitgehend auf die Ergebnisse dieser Interaktionen für die globale Politik konzentriert, wobei die Zusammenarbeit als wünschenswerter und effektiver angesehen wird als der Wettbewerb. Diese Forschung behandelt transnationale NGOs oft als einheitliche Akteure und vernachlässigt die Vielfalt der Interaktionen jenseits von Kooperation und Wettbewerb, in die sich ihre verschiedenen Organisationseinheiten einbringen könnten. Die allgemeinere Frage, warum und wie NGOs als komplexe Organisationen kooperieren oder auf andere Weise miteinander in Beziehung stehen und wie sich solche Interaktionen zwischen NGOs im Laufe der Zeit als Prozess entfalten, ist in der Literatur viel weniger beachtet worden. Es besteht auch die Notwendigkeit, besser zu verstehen, welche Faktoren das Entstehen und die Entfaltung einer Vielzahl von Interaktionen zwischen transnationalen NGOs prägen.

Mit diesem Workshop wollen wir daher das wissenschaftliche Wissen über die Interaktionen zwischen NGOs und NGOs in der globalen Politik erweitern, indem wir zwei breit angelegte Forschungsfragen stellen: Was ist die Bandbreite möglicher Interaktionen zwischen transnationalen NGOS? Warum und wie entstehen und entfalten sich diese Interaktionen im Laufe der Zeit?

Dies ist der erste in einer Reihe von Autor*innen- und Praktiker-Workshops, die vom Käte Hamburger Kolleg/Centre for Global Cooperation Research an der Universität Duisburg-Essen und der George Washington University organisiert werden.

Die Ergebnisse des Workshops werden in einem Policy Paper in der KHK/GCR21 Research Paper Series mit Politikempfehlungen zur NGO-NGO-Kooperation und in einer redaktionellen Zeitschrift oder einem Buchband zur NGO-NGO-Interaktion vorgestellt.